Liebe Heike,
die Wichtigste im Leben von Ralf warst du, bis zum Schluss seine engste Vertraute. Du hast keine Mühen gescheut, ihm das Leben bis zum Schluss so angenehm wie möglich zu machen. Wenn ich mich richtig erinnere, kanntet ihr euch seit etwa 45 Jahren, eine lange Zeit, die euch verbindet!
Ralf hat oft gut gekocht, aber die Familienmanagerin schlechthin warst und bist du: Haus und Garten, Kinder und Enkelkinder, Pferde, Hunde, Katzen…unsere Mutter… – und dabei selber engagiert und erfolgreich berufstätig. Es gab viele liebevoll vorbereitete Familienfeste. Ich konnte manchmal dabei sein und sehen, wie wichtig für euch beide die Familie ist. Immer bist du eingesprungen, wenn es nötig war. Und Ralf hat es genossen, eine so starke Frau an seiner Seite zu haben; er war stolz auf dich und zeigte das auch.
Ich erinnere mich an eine Aussage von Verena Kast, eine Frau, die sich intensiv mit dem Thema ‚Trauern‘ beschäftigt hat. Sie schreibt in dem Vorwort zu ihrem Buch:
„Jeder Mensch, mit dem wir uns in eine nähere Beziehung einlassen, weckt etwas Besonderes in uns. Das muss nichts Großartiges sein, aber es ist oft etwas, das zum Leben hilft. Es gibt Menschen, die einen mutiger machen, andere wecken verborgene Talente in einem, wieder andere holen die Zärtlichkeit aus uns heraus. Was nun in einem belebt worden ist durch einen Menschen, das muss man nicht verloren geben, auch wenn man den Menschen selber verliert. Das ist wohl die Möglichkeit, wie die Toten mit uns und in uns weiterleben.“
In diesem Sinne wünsche ich uns allen und besonders dir, liebe Heike, dass Ralf mit uns und in uns weiter lebendig bleibt.
Deine Schwester Dodo